Logo Silberhorn
Suche

Hygrothermische Simulation bei Dachsanierung von außen erforderlich

Ein nachträglicher Einbau oder Erneuerung der Dampfsperre / Luftdichtheitsschicht von außen ist nur noch mit Simulationsberechnung zulässig

Bei der nachträglichen Sanierung von Dächern, welche zur Vermeidung von Nutzungsausfällen häufig von außen her erfolgt, wird die Dampfsperre / Luftdichtheitsschicht in der Regel schlaufenförmig über die Sparren geführt. Die Sparren liegen damit mit ihre vollen Querschnitt im Bereich des Raumklimas. Zwischen den Sparren wird die Dampfsperre nach innen geführt und der Sparrenzwischenraum ausgedämmt.Gegebenenfalls erfolgt auch noch eine außenseitige Überdämmung des Sparrenbereichs.

Dies hat zur Folge, dass die Dampfsperre im Bereich des "Gewerks", also im Sparenbereich auf der "kalten" Seite der Konstruktion liegt, da ja - bei nicht vorgenommener äußerer Überdämmung - im Sparrenbereich das Holz die einzige wärmedämmende Komponente ist.

Dieser, eigentlich falschen, Lage der Dampfsperre (Grundregel: Dampfsperre immer auf die warme Seite der Konstruktion) wird nun im neuen Merkblatt des Regelwerks des Deutschen Dachdeckerhandwerks vom April 2015 "Merblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand" dadurch Rechnung getragen, dass dort folgendes gefordert wird (5.2.1 (5)):

"Bei Einbau von diffusionshemmenden Bahnen mit Wechsel der Lage von der Bauteilinnenseite zur Bauteilaußenseite (z.B. nachträglicher Einbau einer Zwischensparrendämmung mit schlaufenförmigem Einbau der diffusionshemmenden Bahn nach Abb. 3.1) ist nach DIN 4108-3 eine Simulation der wärme- und feuchtetechnischen Prozesse erforderlich."

 Damit wird die hygrothermische Simulation für diesen Anwednungsfall praktisch zur Pflicht.

In Ziffer 3, Abs. (4) erläutert das Merkblatt auch den Grund hierfür, welcher bauphysikalisch absolut richtig ist:

"Bei von außen schlaufenförmig verlegten diffusionshemmenden Schichten (z.B. Dampfsperrbahnen, von außen über den Sparren und in das Gefach verlegt) kann infolge Wasserdampfkonvektion ein Tauwasserausfall auf der kalten Seite des Sparrens auftreten, der einen Befall durch Holz zerstörende Pilze nach sich ziehen kann. Dies kann durch eine durchgehende linienförmige Anpressung an den Sparren der Bahnen im unteren Bereich des Sparrens verhindert werden. Unabhängig von der Luftdichtheit ist der Feuchteschutz nach Abschnitt 5.2.1 (5) zu berücksichtigen."

Damit wird ausgedürckt, welche Maßnahmen zur Verhinderung einer Konvektion, also eines Feuchtetransports auf dem Strömungsweg, erforderlich sind. Fraglich erscheint hierbei noch die Skizze, welche eine durchgehende Anpresung durch "steife" Latten zeigt. Aufgrund der unvermeidlichen Maßabweichungen zwischen Sparren und Latten wird hier wohl ein Dichtband erforderlich sein um eine Hinterströmung des Sparrens zu vermeiden. Der Anschluss im Traufbereich ist ohnehin meist ungeklärt.

Für Ihren Bedarf an solchen hygrothermischen Berechnungen sprechen Sie uns gerne an. Wir erstellen gerne ein unverbindliches Angebot.