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Schadstoffe in Innenräumen

Neuer Standpunkt des BVS Bayern veröffentlicht.

Unsere Gebäude und unsere Lebensgewohnheiten haben sich verändert. Vor 50 Jahren gab es keine Lüftungsproblematik, weil die Gebäudehülle viele Undichtigkeiten aufwies. Der Einsatz chemischer Verbindungen in Innenräumen war damals überschaubar und die meisten Menschen verbrachten einen Großteil Ihres Lebens im Freien – in der Landwirtschaft, beim Aufbau der Infrastruktur unseres Landes oder bei der Errichtung größerer Gebäude.

Heute lebt es sich anders: Die meiste Zeit verbringen wir bei der Arbeit und in der Freizeit in Innenräumen. Einige Tausend chemische Verbindungen sind bis jetzt in Wohnungen Bürogebäuden, Schulen und Kindergärten nachgewiesen.

Regelmäßiges Lüften bzw. Frischluft in Häusern ist heute zu einer High-Tech-Angelegenheit mit juristischem Hintergrund verkommen. Ist „gesunde“ Raumluft ein Luxusgut? Diese Frage ist berechtigt, wenn wir über energetische Sanierungen sprechen: Sie bedeuten in aller Regel Abdichtung, was mit einer Anreicherung von Schadfaktoren im Innenraum einhergeht. Dieses Abdichten führt letztendlich zu erhöhten Belastungen der Raumnutzer durch chemische Verbindungen, die Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.

Vorsicht ist geboten bei den von Technikern häufig als ultimative Problemlösung angepriesenen Lüftungsanlagen: Sie lösen nur einen Teil der Problematik, in dem Sie das Symptom „schlechte Luft“ bekämpfen. Der richtige Umgang mit einer Schadstoffproblematik sieht anders aus: Die Ursachen müssen erkannt und sachgerecht saniert werden - weil gesundheitsgefährdende Eigenschaften von schwerflüchtigen organischen Verbindungen und Schimmelpilzen durch Lüften nicht ausreichend abgeführt werden. Weiterhin ist akribisch darauf zu achten, dass Lüftungsanlagen im Laufe ihrer Betriebszeit z. B. durch Kondensatbildung nicht selbst zu „Schimmelschleudern“ mutieren.

Zum Umgang mit Schadstoffen in Innenräumen hat der Bundesverband der öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen (BVS) einen Standpunkt erarbeitet, der zum Nachdenken anregen, Lösungen aufzeigen und eine Grundlage für die (Weiter-)Entwicklung innovativer Lösungsansätze darstellen soll.

Der Standpunkt kann hier heruntergeladen werden

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